Heilbronn unter den Top 15 der Binnenhäfen in Deutschland
Der Heilbronner Hafen ist ein Wirtschaftsfaktor von überregionaler Bedeutung: An der drittgrößten Bundeswasserstraße gelegen, laufen ca. 50 % des Umschlags am Neckar über den Heilbronner Hafen. Zwischen 2,5 und 3,0 Millionen Tonnen Güter werden hier jedes Jahr auf einer Kailänge von ca. 7,6 Kilometern umgeschlagen. Der Hafen umfasst eine Fläche von knapp 80 Hektar, davon sind etwa ein Drittel Wasserfläche. Etwa 60 % des Umschlags macht der Binnenhandel aus, der Rest sind internationale Güter und Waren. Dabei werden neben Roh- und Baustoffen u. a. auch Getreide, Nahrungs-, Futter- und Düngemittel, Eisen, Stahl, Schrott, Mineralöle und Holz verladen oder gelöscht. Eine herausragende Position nehmen bei dem Versand und Empfang das Steinsalz, Sand und Kies sowie die Kohle ein. Der Anteil dieser Güter liegt bei ca. 80 % des Gesamtumschlagsvolumens. Ein besonderes Highlight ist der Schwergutkai, auf dem Schiffsmotoren, Maschinen, Glättzylinder und Behälter bis zu einem Einzelgewicht von 400 Tonnen aus dem gesamten süddeutschen Raum und dem benachbarten Staaten empfangen oder versandt werden. Besondere Beachtung finden auch die Umschläge von kompletten Fahrgastschiffen.
Die Hafenbereiche, Historie
Im Jahr 1935 wurde der Heilbronner Kanalhafen als Kopfhafen am Ende des zwischen Mannheim und Heilbronn zur Bundeswasserstraße ausgebauten Neckars in Betrieb genommen. Durch den staugeregelten Großschifffahrtsweg, dessen Bau von 1921 – 1968 andauerte, konnte der Güterumschlag auf fünf bis sechs Millionen Tonnen gesteigert werden. Mit dem weiteren Ausbau der Bundeswasserstraße bis nach Stuttgart, die im Jahr 1958 abgeschlossen war, wurde aus dem Heilbronner Kanalhafen ein Stromhafen, über den alle Gütertransporte neckaraufwärts transportiert werden. Neben dem Kanalhafen liegen weitere Umschlagseinrichtungen am östlichen Ufer des Altern Neckars, am Osthafen und am Salzhafen. Traditionell hatten die Schüttgüter und der Stückgutumschlag im Heilbronner Hafen immer eine herausragende Bedeutung. Während der Schüttgüterbereich von wirtschaftlichen und klimatischen Gegebenheiten beeinflusst wird, wirken sich auf dem Stückgutbereich die Containerverkehre immer stärker aus. Um dieser Tendenz gerecht zu werden, war im Heilbronner Hafen eine Neuausrichtung erforderlich. Zu deren Umsetzung wurde Ende 2012 das Containerterminal in Betrieb genommen. Ein weiteres Markenzeichen ist die Erschließung vieler Grundstücke über die Industrie- und Hafenbahn.